13 Jun 2014

Technische Details zum Stift des Surface Pro 3

Das Surface Pro 3 hat unter anderem ja einen neuen Stift bekommen. Dieser soll so revolutionär sein und ein bisher nie gekanntes Schreibgefühl vermitteln. Also ist es durchaus wert, sich die technischen Details mal genauer anzusehen.

 blog_surface_ntrig-stift Der eigentliche Hersteller des Stifts ist die Firma n-trig. Der Stift wird dort unter dem Namen DuoSense2 hergestellt und findet erstmals beim Surface Pro 3 Verwendung. Die ersten beiden Generationen der Surfaces haben einen Stift von Wacom gehabt. Technologisch unterscheiden sich die beiden in der Anzahl der Schichten die für den Stift im Tablet verbaut worden sind sowie die Anzahl von  Chips die für die Steuerung benötigt werden.Für das Surface Pro 3 könnte das der ausschlaggebende Grund gewesen sein, den Hersteller beim Stift zu Wechseln, schließlich wollte Microsoft bei 12″ Größe das Gewicht nicht in die Höhe treiben sondern eher noch reduzieren. 800 Gramm und 9,1 mm Dicke ist ja nun schon mal ganz gut. Aber zurück zum Stift.

Der Wacom Stift benötigte 2 Schichten, die eine für die Erkennung des Fingers und eine EMR-Schicht für die Erkennung der Impulse des Stifts. Der Stift hatte dafür auch extra eine Spule eingebaut (für alle die, die sich gewundert haben, warum auf dem Surface Pro 1 und 2 keine anderen Stifte funktioniert haben). Der n-trig Stift benötigt nur noch 1 Schicht und dafür auch nur noch einen Chip, der die Informationen weitergibt. Der Wacom benötigte je Schicht noch einen Chip zur Verarbeitung. Schematisch zeigt das das nachstehende Bild:

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Dafür braucht der Stift nun aber eine Batterie. Das sehe ich derzeit auch als einzigen Nachteil zumal n-trig keine Angaben zur Lebensdauer der Batterie gibt. Der Stift selbst hat rund 9,5mm im Durchmesser und soll daher sehr gut in der Hand liegen. Er vermittelt wohl das selbe Gefühl wie ein normaler Kugelschreiber. Die nachstehenden Zeichnungen zeigen den Aufbau des Stifts :pen3pen5

 

Eines der großen Features des Stifts ist die Druckempfindlichkeit der Spitze. Kommt der Stift in die Nähe des Display wird durch einen kleinen Punkt angezeigt, wo er sich genau befindet. Drückt man den Stift stärker auf den Bildschirm, wird ein gezeichneter Strich breiter. Dafür werden insgesamt 256 unterschiedliche Druckstufen gemessen und umgesetzt. Interessant ist, wie das von n-trig umgesetzt wurde. Auf dem nachstehenden Bild ist die Sensorik zu erkennen. Grundsätzlich wird durch den Druck auf die Spitze diese nach innen geschoben. Am Sensor im Stift wird nun die Menge des Lichts gemessen, das noch ankommt, wenn sich der Stift zwischen die Sensoren schiebt. Eine echt coole Idee.

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Neben dem Schreibgefühl gibt es aber noch einige Tasten am Stift, deren Funktion hier nicht zu kurz kommen sollte:

Top-Button: Mit einem Druck auf den Button am Ende des Stifts (Battery Cap) wird OneNote gestartet. Dabei ist es egal ob das Surface Pro 3 gerade genutzt wird oder im Standby ist. OneNote startet und es kann sofort losgeschrieben werden. Kommt das Surface aus dem Standby ist es natürlich gesperrt. Das bedeutet dass man zwar losschreiben kann aber vermutlich auf den Rest des Notizbuch kein Zugriff hat. Die Aktion des Buttons kann mit Event Ghost geändert werden. Das werde ich sicher dann mal ausprobieren.

Seitliche Tasten: Die seitlichen Tasten sind mit den Funktionen für löschen und markieren belegt worden. Im Gegensatz dazu hat der Stift des Surface 1 und 2 die Löschen-Funktion auf dem Top-Button. Das war mal für alle die gedacht, die sich den Radiergummi vom Bleistift nicht abgewöhnen wollten. Die Karenzzeit dafür ist nun aber rum. Endlich muss man den Stift nicht mehr rumdrehen zum Löschen.Die Befestigung des Stifts am Surface Pro 1 und 2 erfolgte Magnetisch an der Ladebuchse. Das hat sich beim Surface Pro 3 geändert. Beim Type Cover 3 liegt nun eine Lasche bei, die an der Tastatur angeklebt wird. Ob das praxistauglicher ist, wird sich noch zeigen müssen. Auf jeden Fall ist es mal flexibler für Links- oder Rechtshänder, wo man den Stift haben möchte. Hoffentlich geht er nicht so leicht verloren, schließlich kostet er 49,- Euro im Shop zu nachbestellen, wenn der dem Surface Pro 3 beiliegende doch mal weg sein sollte. Aber: Ohne Cover keine Lasche…

Alles in allem freue ich mich auf den neuen Stift und werde sicher wieder darüber berichten, wenn ich ihn für länger als 5 Minuten in der Hand halten darf.

pen7Bildquelle WinSupersite

Ich hab noch ein cooles Video rausgesucht, das schön zeigt, wie mit dem Stift gezeichnet werden kann. Es heißt Drawing Mario and Yoshi on the Microsoft Surface Pro 3 und ihr findet es auf youtube

Ein spezielles Dankeschön geht an meinen MVP Kollegen Frank Garcia und seine
Seite www.wintablet.info für die Idee den Stift mal genauer anzusehen.

 

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Über den Autor: Ralf Eiberger

Schon 2012 als das erste Surface noch nicht angekündigt war und man spekulierte, dass Microsoft ein Tablet bauen würde, hatte ich es bereits in der Hand. Seither lässt mich das Thema Surface nicht mehr los. Seit 2013 bin ich MVP für Surface, inzwischen in der Kategorie Windows and Devices.