31 Jul 2014

The good, the bad and the ugly – mein erster Kontakt mit dem Surface Pro 3

Gestern bot sich mir und Ralf im Rahmen einer Produktvorstellung durch Microsoft bei meinem Arbeitgeber die erste Gelegenheit, das Surface Pro 3 zu sehen und auch in die Hand nehmen zu dürfen.

Um es kurz zu machen – ich war begeistert!
Warum mein Artikel aber heißt wie er heißt, lest selbst nach….

Part 1 – The Good

Der erste Gedanke, als ich das neue Surface inkl. TypeCover in der Hand hielt war: Mein Gott, ist das leicht und dünn! Umso erstaunlicher war dieser Eindruck, wenn ich mir die Größe des Displays vor Augen hielt. Wie Microsoft das gelungen ist, mir ist es ein Rätsel. Wirklich eine tolle Leistung.

Foto 3

Darüber hinaus fühlt es sich auch richtig gut an. Wenn man es in der Hand hält denkt man unmittelbar an das Surface 2 (ja, das mit RT drauf), sowohl die Farbe als auch Gewicht und Dicke sind irgendwie vertraut. Und trotzdem ist es ein x86 Device mit vollständigem Funktionsumfang…

Foto 1

…und endlich auch mit einem geeigneten Displayformat. Das 3:2 Form in Verbindung mit den 12″ Diagonale sind genau richtig, um das Device auch mal Hochkant zu betreiben. Und dann sieht es aus wie ein DIN-A4 Blatt! Und genau so ist das auch gedacht, denn insbesondere OneNote als Anwendung für Notizen (und mehr) ist optimal mit dem Surface verknüpft.

Auch in Sachen “Darstellungsqualität” gibt es für mich rein nichts zu meckern, ganz im Gegenteil: Sowohl Schärfe, Farbtreue als auch Blickwinkel bewegen sich auf höchstem Niveau, dies wird übrigens auch in einem Test von DisplayMate bestätigt.

Ist das Gerät aus, so reicht ein Klick auf den Knopf des beiliegenden Stylus und schon wacht das Gerät auf und OneNote startet. Man kann auch sofort mit Notizen beginnen, egal ob das Gerät bereits entsperrt wurde oder nicht. Während man im 1. Fall lediglich Notizen anfertigen, jedoch keine löschen oder gar vorherige einsehen kann, steht im 2. Fall der komplette Funktionsumfang zur Verfügung. Natürlich lässt sich ein Entsperren auch durch Antippen des “Entsperren”- Symbols durchführen: Kurz authentifizieren und schon steht OneNote in seiner vollen Blüte bereit!
Das Schreibgefühl ist übrigens hervorragend, klar, ganz wie auf Papier ist es nicht, aber ganz nah dran. Auch ist “Handauflegen” kein Problem, weder der Touchscreen noch die eventuell zur Seite geklappt Tastatur reagieren, wenn der Stylus sich in der Nähe des Touchscreen befindet – so soll es sein.

Super ist auch der frei einstellbare Winkel des KickStand, man findet jetzt immer den perfekten Winkel, egal ob man das Device auf dem Tisch, auf dem Sofa oder auf den Knien betreibt.

In diesem Zusammenhang ist dann auch gleich das optionale TypeCover zu erwähnen. Es lässt sich angenehm darauf schreiben, das Trackpad verdient endlich diese Bezeichnung und auch die neue Option, die Tastatur leicht angewinkelt anzudocken (das wird durch einen Magnetverschluss erreicht), erleichtert das Schreiben und sorgt für eine stabile Lage des Tablets.

Ebenfalls zu erwähnen ist der neue Anschluss für das Ladegerät. Dieses lässt sich wunderbar leicht anschließen. Interessant ist dabei die Anzahl der PINs: Nein, ich habe sie nicht gezählt, aber sie übersteigt deutlich die für eine reine Ladefunktion notwendige Anzahl. Bleibt abzuwarten, was da künftig noch kommen wird – dass etwas kommen wird, davon bin ich jedenfalls überzeugt.

Part 2 – The Bad

Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Ein altes Sprichwort, aber wie immer steckt in solchen Sprichwörter auch etwas Wahrheit. Allerdings steht die Sonne hier sehr hoch, entsprechend sind die Schatten auch nur sehr kurz geraten!

So toll der neue KickStand auch ist, es fällt mir schwer zu glauben, dass dieser viele Jahre des Einsatzes schadlos überstehen wird. Nicht dass an unserem Testgerät irgendetwas gewackelt oder bereits verschlissen gewirkt hätte, aber ich glaube einfach nicht, dass er auf Dauer hält.
Zum Glück ist der KickStand verschraubt und somit auch prinzipiell austauschbar. Mein Kollege Ralf hat übrigens den KickStand auf einem Surface Pro 2 mal entfernen und wieder montieren lassen – und zwar von einem Uhrmacher. Und selbst der sagte: “Das sind aber sehr kleine Schrauben”. Es hat letztlich funktioniert, ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache!

Einen weiteren Nachteil sehe ich in der Preispolitik von Microsoft. Microsoft adressiert mit dem Surface Pro 3 das Segment von Note- und Ultrabooks, was prinzipiell auch passt. Allerdings bekommt man da für einen geringeren Preis einfach mehr: mehr Leistung, mehr Akku – und eine Tastatur.
Würde Microsoft sich dazu durchringen, einfach ein TypeCover jedem Surface beizulegen, dann ließe sich das Zielsegment deutlich besser adressieren. Das würde dem Produkt und damit seiner Verbreitung am Markt sicherlich gut tun.

Part 3 – The Ugly

Kommen wir zum wirklich hässlichen Ende der gestrigen Präsentation. Der Kollege von Microsoft hat das Surface 3 doch einfach wieder eingepackt und ist gegangen. Das unendliche “will-haben-Verlangen” von mir und meinen Kollegen blieb unerfüllt zurück.

Somit bleibt auch mir nichts anderes übrig, als brav und geduldig darauf zu warten, bis das neue Surface endlich auch in Deutschland verfügbar ist. Die über den Shop bestellten Geräte sollen leider erst Ende August ausgeliefert werden.  Mal ehrlich, ist das nicht total “ugly”????

Nachtrag

Wie ich auf einen solchen Thread-Titel gekommen bin erfahrt ihr hier.

Über den Autor: Thomas Paatsch

Wie auch Ralf bin ich ein Fan der Surface Produktfamilie und bin neben ihm hier einer der Hauptverfasser von Artikeln zu diesem Themengebiet. Nach einem Ausflug zur Konkurrenz (Toshiba Portégé) bin ich mittlerweile ins Surface Lager zurückgekehrt und heiße ein Surface Pro 7 mein Eigen. In meinem Haushalt gibt es aber auch noch einen Surface Laptop 1 sowie ein Surface Pro 6.