21 Okt 2017

Surface Hardware – kein Ende geplant

Anfang Oktober wurden von Analysten und OEM-Managern Meldungen zu einem bevorstehenden Ende der Surface Produktfamilie veröffentlicht. Da es hierzu nie offizielle Stellungnahmen gab haben wir darüber nicht berichtet, doch jetzt können wir nachlegen.

Denn mittlerweile hat sich Yusuf Mehdi, Chef der Windows und Devices Group, zu Wort gemeldet und ein Statement zu  Surface und anderen Hardware Produkten (Xbox, HoloLens) von Microsoft veröffentlicht (via MSPowerUser).  Er stellte in diesem Statement klar, dass sich Kunden und Fans der Microsoft Hardware Produkte in dieser Hinsicht keinerlei Sorgen machen brauchen: “We’re fully committed to the devices business at Microsoft and the Surface, Xbox and HoloLens lines.”

Mit diesem Statement bestätigt er die Reaktion von Surface-Chef Panos Panay, der kurz nach der Veröffentlichung der Einschätzungen diese bereits als lächerliche Boulevard-Gerüchte dargestellt hatte.

Ja, die Surface-Sparte hatte bereits ihre Hochs und Tiefs. Gestartet ist diese 2012 mit der Veröffentlichung des Surface RT, gefolgt vom ersten Surface Pro. Diese Devices wurden größtenteils belächelt, auch die Version 2 wurde vom Markt nicht wirklich gut angenommen. Das änderte sich schlagartig mit dem Start des Surface Pro 3 im August 2014.

Microsoft war es gelungen, ein „kategoriedefinierendes“ Gerät auf den Markt zu bringen, an dem sich andere Hersteller orientierten. Jeder der was auf sich hielt brachte ein zumindest ähnliches Gerät auf den Markt, der Begriff „Surface Clone“ beschreibt mittlerweile diese Gerätekategorie weit besser als die offizielle Bezeichnung „2 in 1“. Selbst Apple konnte sich diesem neuen Trend nicht entziehen und brachte mit dem iPad Pro ein Tablet auf den Markt, welches durch die direkte Anbindung eines Stylus und einer Tastatur zumindest anschließen konnte.

Im Oktober 2015 zeigte Microsoft bei der Vorstellung des Nachfolgers, dem Surface Pro 4, das nächste „big thing“: das Surface Book! Auch dieses schlug wieder ein wie eine Bombe, ein solches Notebook mit abnehmbaren Display hatte bis dahin niemand im Programm.

In den Folgejahren wurde es dann etwas ruhiger, zwar kam für Designer das Surface Studio und auch das Surface Pro und das Book haben mittlerweile wieder Nachfolger bekommen, große Überraschungen wurden jedoch nicht mehr geboten.

Doch Microsoft hat mittlerweile das erreicht, was auch das eigentliche Ziel der Surface Reihe war: die OEMs aufzurütteln und diesen zu zeigen, wie ein moderner PC aussehen kann und welche Möglichkeiten sich mit diesen Geräten ergeben. Zwar wurde dadurch der Abwärtstrend des PCs nicht gestoppt oder gar umgedreht, aber zumindest deutlich verlangsamt. Aus diesem Grund kann ich mir durchaus vorstellen, dass es am aktuellen Portfolie zunächst mal keine weiteren Ergänzungen oder Veränderungen geben wird.

Wirklich interessant wird es nämlich erst wieder dann, wenn etwas wirklich Neues kommt. Auf das sagenumworbenen Surface Phone will ich dabei nicht eingehen, aber mit den „Windows 10 on ARM“ Geräten dürfte eine neue Geräteklasse mit Windows Betriebssystem auf uns zukommen, und da bin ich mir sicher, wird auch der Name „Surface“ wieder mit von der Partie sein.

Klar, es kann auch anders kommen, denn wie alle Firmen will auch Microsoft mit seinen Produkten Geld verdienen,  wenn auch nicht unbedingt auf direktem Weg. Und so bekommen vielleicht in naher oder ferner Zukunft die Analysten dann doch noch recht, denn ein „PC“ von Microsoft wird dann vielleicht nicht mehr gebraucht. Dies aber ist eine andere Geschichte und soll zu einem anderen Zeitpunkt erzählt werden…

 

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Über den Autor: Thomas Paatsch

Wie auch Ralf bin ich ein Fan der Surface Produktfamilie und bin neben ihm hier einer der Hauptverfasser von Artikeln zu diesem Themengebiet. Nach einem Ausflug zur Konkurrenz (Toshiba Portégé) bin ich mittlerweile ins Surface Lager zurückgekehrt und heiße ein Surface Pro 7 mein Eigen. In meinem Haushalt gibt es aber auch noch einen Surface Laptop 1 sowie ein Surface Pro 6.